F.A.S.-Artikel zu Gebäudedämmung und dena

Trotz vieler Aufklärungskampagnen seitens Energieberatern, Verbraucherzentrale, staatlichen Institutionen und Forschungsinstituten kursieren Gerüchte um die angeblichen Nachteile von Gebäudedämmung weiterhin nicht nur unter Hausbesitzern, sondern auch in den Medien. Am vergangenen Sonntag (20. Juli 2014) ist die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung auf den Zug der Un- und Halbwahrheiten aufgesprungen.

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Umfrage: Deutsche unterschätzen Energieverbrauch der Heizung

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid stellte im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur (dena) ca. 1.000 deutschen Privathaushalten die Frage:

“Was glauben Sie: Wofür verbrauchen Sie am meisten Energie?”

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dena Monitoring Heizenergieverbrauch für Eigentümer

Mit diesem kostenfreien Service können Haus- oder Wohnungseigentümer laut der Deutschen Energie-Agentur  “durch Eingabe der Verbräuche aus ihren Jahresabrechnungen oder den Rechnungen Ihres Brennstofflieferanten ihr eigenes Verhalten und den Erfolg von Energiesparmaßnahmen kontrollieren.”

Einschränkung: “Eine Verbrauchsauswertung mit diesem Tool ist nur für komplette Wohngebäude oder für Wohnungen mit Etagenheizung möglich. Für einzelne Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit Zentralheizung oder für andere Gebäudearten kann das Monitoring Heizenergieverbrauch nicht angewendet werden.”

Zur Website mit Monitoring-Tool

Erneuerbare oder konventionelle Energien

Der Systemkampf – wie ihn Hermann Scheer genannt hat – zwischen Erneuerbaren- und den konventionellen Energien scheint voll entbrannt zu sein. Gunnar Harms vom Bund der Energieverbraucher kommt in einer Studie im Auftrag der Grünen zu dem Ergebnis, dass die Strompreise 2011 nicht steigen dürften sondern sogar sinken müssten. Gleichzeitig fordert Fritz Vahrenholt vom RWE eine Deckelung des Photovoltaikzubaus. Er begründet das mit einer angeblich unsozialen Umverteilung von unten nach oben über den Strompreis. Dass die Oligopolwirtschaft unserer 4 Stromriesen sich noch nie für soziale Belange interessiert hat bleibt unerwähnt. Oder sind Milliardengewinne im Strommarkt etwa sozial ? Stephan Kohler – Leiter der Deutschen Energie Agentur DENA – hat vor Kurzem den Kollaps der deutschen Stromnetze heraufbeschworen, wenn der Photovoltaikzubau nicht gestoppt würde. Im Interview mit der Fachzeitschrift Photon stellte sich heraus, dass er offenbar die Fakten nicht richtig kennt oder sie bewusst ignoriert um die Forderung nach Begrenzung des Photovoltaikzubaus zu rechtfertigen (Photon 12-2010 ab Seite 18). Ein peinliches Schauspiel. Zwei Beispiele: Kohler argumentiert mit einer Mindestdauerlast im deutschen Stromnetz von 28 – 35 GW. Diese Mindestlasten treten allerdings nur nachts auf. Tagsüber lag die Mindestlast im deutschen Netz nicht unter 45 GW. Wenn man Photovoltaikanlagen wegen Netzüberlast um 15 % abregeln würde, so verschenke man 15% der eingespeisten kWh, die man aber trotzdem vergüten müsse. Eine riesige Geldverschwendung laut Kohler. Tatsache ist allerdings – und jeder Photovoltaikanlagenbetreiber weiß das – dass eine Leistungsreduzierung von Photovoltaikanlagen um 15% bei einer PV Anlage höchstens einen Ertragsverlust von 2-3% nach sich zieht und daher problemlos verschmerzt werden könnte. (Photovoltaikanlagen erreichen nur ganz selten Ihre Peakleistung). Der sogenannte Gleichzeitigkeitsfaktor von ca. 0,7, der berücksichtigt dass niemals alle Photovoltaikanlagen in Deutschland gleichzeitig Ihre Peakleistung erreichen, blieb bei Herrn Kohler ebenfalls unberücksichtigt.
Man sieht hier exemplarisch, dass es weniger um die von Herrn Kohler so häufig beschworenen Fakten geht. Es geht schlicht darum, dass der Systemkonflikt zwischen Erneuerbaren Energien und der konventionellen Stromwirtschaft sehr bald den wirtschaftlichen Betrieb konventioneller Grundlastkraftwerke gefährdet und dass man nun versucht mit allen denkbaren Mitteln den weiteren schnellen Ausbau der Erneuerbaren zu verhindern. Ich möchte hier in keinster Weise den Eindruck erwecken, dass die Probleme die Kohler beschreibt nicht existierten oder dass man sie langfristig ignorieren könnte. Selbstverständlich muss man das Problem der volatilen Einspeisung angehen und den konventionellen Kraftwerkspark entsprechend umbauen. Doch eine laute Forderung nach mehr dezentraler Kraft Wärme Kopplung oder nach der Nutzung von Erdgas als Energiespeicher hört man von den Herrn der konventionellen Energiewirtschaft und von Herrn Kohler leider nicht. Ein deutliches Zeichen dafür, dass es hier nicht um Fakten sondern um Interessen geht.

 

gepostet von md