Atomkraft: Nie wieder!

Bei ihrem jüngsten turnusmäßigen Treffen sah sich die Energiewende Rüsselsheim eV unfreiwillig mit einem Thema konfrontiert, das sie eigentlich schon für erledigt gehalten hatte: Die Atomenergie taucht plötzlich wieder auf. Nachdem die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland ja eigentlich vor einem Jahr endgültig vom Netz gegangen waren, hat jetzt die CDU in ihr Grundsatzprogramm geschrieben, dass man die Option für die Kernkraft offenhalten will, und auch aus der FDP gibt es starke dahingehende Bestrebungen.

Dies stieß bei den Teilnehmern des Energiewende-Stammtischs auf Unverständnis: Schon die ökonomischen Fakten sprächen dagegen, kein Energieunternehmen wolle mehr Atomkraftwerke betreiben und wie die Beispiele im Ausland zeigen, sind solche Anlagen überhaupt nur mit dauerhaften hohen Subventionen finanzierbar, etwa der Neubau Hinkley Point in England, dessen Kosten sich seit Baubeginn mehr als verdoppelt haben. In den nächsten Jahrzehnten gehen -zig Atommeiler vom Netz, aber es gibt kaum Neubauten, die zudem viel länger dauern und viel teurer werden als zunächst geplant. Und besonders schwer fallen die Sicherheitsprobleme ins Gewicht: Gerade jährte sich einer der ersten größeren Atomunfälle zum 45. Mal, der Reaktorunfall von Three Mile Island bei Harrisburg in USA, wo im März 1979 eine Kernschmelze Radioaktivität freisetzte, was zu großen Evakuierungen führte. Dies erregte zu Beginn der Anti-Atom-Bewegung viel Aufmerksamkeit, war aber im Verhältnis zu weiteren seither passierten Atomunfällen noch geradezu glimpflich – die Katastrophen von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 haben unsäglich viel mehr Leid verursacht und Schäden angerichtet. Insgesamt zeige diese Schadenskette aber doch die enorme Gefahr, die von der Atomkraft ausgehe, auch in Deutschland hat es zahlreiche Stör- und Unfälle in AKW gegeben, in Gundremmingen trat eine große Menge radioaktives Wasser aus und selbst das nahe AKW Biblis ist einmal haarscharf an einem größeren Unfall vorbeigeschrammt. Auch die Endlagerung des Jahrtausende gefährlich strahlenden Atommülls sei noch immer nicht gelöst.

Als Resumée wurde einhellig festgestellt, dass die atomare Energieerzeugung keine Zukunft haben könne, sie passe auch gar nicht zu einem auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem, sodass man nur hoffen könne, dass die Debatte darüber langsam abklinge und die Atomkraft im CDU-Grundsatzprogramm ihr Endlager finde.

Video „Energiewende auf dem Bierdeckel“

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Der Vortrag von Herrn Bannasch von Metropolsolar wurde vom Photovoltaikbüro Rüsselsheim gefilmt und auf deren YouTube-Kanal veröffentlicht.

Energiewende auf dem Bierdeckel – Veranstaltung am 02.02.2017

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Klimaschutzziele, Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien, Netzausbau, Energieeffizienz, Elektromobilität – die Vielfalt der Energiewende verwirrt und kann schnell ein Gefühl der Überforderung oder Ablehnung hervorrufen. Der Weg in eine klimafreundliche Zukunft ist jedoch weniger kompliziert, als er in der öffentlichen Diskussion erscheint. Daniel Bannasch vom Verein MetropolSolar meint: Alle wichtigen Informationen zur Energiewende passen auf einen Bierdeckel und können auch von Laien am Stammtisch diskutiert werden – wie, das wird er in einem Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde erläutern.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Interessierte können gerne an der vorangehenden Jahresmitgliederversammlung von ENERGIEWENDE e.V. ab 18.30 Uhr am selben Ort teilnehmen.

Ab März im Kino: Power to Change – Die EnergieRebellion

Ab 17. März kommt der neue Dokumentarfilm von Carl A. Fechner in die deutschen Kinos. Aktiven EnergiewenderInnen dürfte der Regisseur noch von seinem vorherigen Film „Die 4. Revolution“ bekannt sein.

In Mainz wird der Film im Residenz-Kino laufen. Auch in Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt wird es Vorstellungen geben. Details dazu und den Trailer gibt es auf der Website zum Film.

Energiewende selber machen: Öko-Strom und Energiesparen

Interessante Beiträge auf der Website des Öko-Instituts:

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind keine Zukunftsmusik mehr. Jeder kann auf Öko-Strom umsteigen und mit effizienten Geräten in Haushalt und Freizeit Strom sparen.
Doch welche Öko-Stromangebot sind vertrauenswürdig? Wo kann man sich bei Waschmaschine, Computer, Fernseher & Co. über den Energieverbrauch und andere Umweltfaktoren wie Recyclingfreundlichkeit, Wasserverbrauch etc. informieren?
Das Öko-Institut hat Antworten zu diesen Fragen zusammengestellt und lädt Sie ein, sich über Angebote des nachhaltigen Strombezugs und dessen Nutzung zu informieren.