Veranstaltung zum hessischen Energiekonzept

Hier findet man die Pressemeldungen zur Veranstaltung von Energiewende Rüsselsheim vom 15.3.2012 zum hessischen Energiekonzept.

Als Referenten waren Herr Rüdiger Schweer von der Stabsstelle Energie im Hessischen Umweltministerium, sowie Michael Rothkegel als Geschäftsführer des BUND in Hessen, zu Gast.

Staffelsteiner Erklärung gegen Kahlschlag in der PV-Branche

Ich bin gerade zurückgekehrt vom 27. Symposium “Photovoltaische Sonnenenergie” im fränkischen Kloster Banz bei Bad Staffelstein. Die diesjährige Fachtagung war überschattet von den “Kahlschlagplänen der Bundesregierung” in der Photovoltaikförderung. Die Teilnehmer haben dort die “Staffelsteiner Erklärung” verabschiedet zu deren Mitunterzeichner ich gehöre. Die Erklärung wird in diesem Artikel im Wortlaut widergegeben.

 

Auf dem 27. Symposium Photovoltaische Solarenergie auf dem Kloster Banz im fränkischen Bad Staffelstein trifft sich in diesen Tagen ein Großteil der Photovoltaikbranche. PV-Fachleute aus Forschung, Industrie, Planung und Vertrieb diskutieren die aktuelle Situation der Solarbranche. Überschattet wird die diesjährige Veranstaltung von radikalen Kürzungsplänen bei den EEG-Vergütungssätzen durch die Bundesregierung. Da diese Kürzungen unerwartet und außerplanmäßig kommen, sind zahlreiche PV-Projekte akut gefährdet. Da Banken Finanzierungen stoppen, Projektierer aber bereits Leistungen erbracht haben und Handwerker ihr Material gesichert haben, drohen nun große Risiken für die Branche. Die im letzten Jahr verkündete Energiewende wird somit für viele Akteure zur Rolle Rückwärts. Mit der »Staffelsteiner Erklärung 2012« wendet sich der Tagungsbeirat sowie mitzeichnende Organisationen an Politik und Öffentlichkeit, diesen Kahlschlag zu verhindern:
»Günther Cramer (BSW), Winfried Hoffmann (EPIA), Eicke Weber (FVEE) Ralf Haselhuhn (DGS), Eckardt Günther (OTTI) und weitere Organisationen und Verbände:
1. Die Energiewende ist richtig.
Ein Energiesystem auf Basis erneuerbarer Energien und Energieeffizienz ist der einzige Weg, den wir als Industrienation haben, um unsere Sicherheit und Lebensqualität bezahlbar zu sichern. Wir bieten damit der Welt ein attraktives Beispiel, das viele Nachahmer findet.

 

2. Photovoltaik als wesentliche Säule der künftigen Energieversorgung
Bei der Stromerzeugung ist die Photovoltaik einer von drei Pfeilern der Energiewende – Solarstrom, Windstrom und die anderen Erneuerbaren. Sie sind die anzustrebende Zukunft und besitzen das notwendige Ausbaupotential. Photovoltaik hat bereits heute eine netzstabilisierende Wirkung und hilft, künftige Black-outs zu vermeiden, ohne dass die Höchstspannungsnetze kurzfristig ausgebaut werden müssen.

 

3. Photovoltaik als lohnende Investition für Deutschland
Photovoltaikstrom in Deutschland ist als Teil des EEG ein erfolgreiches Instrument für die Energiewende. Photovoltaik ist eine für die Volkswirtschaft lohnende Investition. Durch die Vorinvestition in die technische und ökonomische Entwicklung mittels EEG soll zukünftig jeder Bürger am günstigen Solarstrom profitieren.

 

4. Photovoltaik senkt Spitzenstrompreis
Die Photovoltaik hilft bereits heute durch die Senkung der Spitzenstrompreise an der Strombörse allen Stromkunden (Merit-Order-Effekt). Dabei profitiert insbesondere die deutsche energieintensive Industrie, weil sie von der EEG-Umlage befreit ist.

 

5. Gesetzesentwurf gefährdet 130000 Arbeitsplätze
Das EEG und die Photovoltaikentwicklung in Deutschland sind eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Die im Gesetzesentwurf vorgeschlagenen Änderungen am EEG werden in ihrem Ausmaß wesentliche Teile der deutschen Photovoltaikwirtschaft mit 130.000 Arbeitsplätzen insbesondere im Handwerk gefährden. Die investierenden Unternehmen müssen dabei langfristig auf die Aussagen der Politik vertrauen können. Das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die Politik wird durch diese kurzfristig angekündigten wesentlichen Eingriffe beschädigt. Damit werden die Menschen, die über den Strompreis den Aufbau dieser Zukunftsindustrie ermöglicht haben, um den Lohn ihrer Arbeit gebracht.

 

6. Kein Freibrief für beliebige EEG-Änderungen
Der jetzige Gesetzesentwurf enthält eine Verordnungsermächtigung, die einem Freibrief für unkontrollierte weitere Beschränkungen gleich kommt. Dieses entzieht weiteren nachhaltigen Investitionen jegliche Grundlage: laufende Investitionen haben Probleme und künftige werden unmöglich gemacht

 

7. Angebot an die Politik
Die deutsche Photovoltaik-Branche sieht trotzdem in der stetigen Anpassung/Weiterentwicklung des EEG interessante Überlegungen zur Verstetigung und Marktintegration. Sie bietet der Politik an, an der Ausgestaltung des Übergangs vom EEG- Vergütungsmodell in ein zukünftiges Marktintegrationsmodell zu verhandeln, damit Deutschland seine Vorreiterrolle in der Photovoltaik verteidigt. Die produzierende deutsche Industrie muss, um konkurrenzfähig zu bleiben, mit einer an internationalen Maßstäben orientierten Industriepolitik unterstützt werden, z.B. Zugang zu Krediten für Investitionen.
Das novellierte EEG muss sorgfältig vorbereitet werden, um die Energiewende abzusichern. Es kann nicht mit heißer Nadel gestrickt und durchs Parlament gejagt werden.

 

Die nachstehenden 1500 Unterzeichner der „Staffelsteiner Erklärung“ (nur in der offiziellen Erklärung zu sehen) stehen für diese 7 Thesen und erwarten, das diese im demokratischen Dialog in die politische Entscheidungsfindung einfließen.«

 

geposted von Matthias Diehl

aktuelle Stunde zur Energiepolitik

Die Opposition im Deutschen Bundestag hat aufgrund der diffusen Energiepolitik der Regierung eine aktuelle Stunde zum Thema einberufen.

 

Hier die Links zu einigen Redebeiträgen:

Wieviel leistet die Photovoltaik in Deutschland

Für alle die sich dafür interessieren welchen Beitrag die Photovoltaik bereits zur deutschen Stromversorgung leistet, möchte ich gerne auf diese Website der Fa. SMA hinweisen.

SMA verkauft ja neben Photovoltaikwechselrichtern auch Datenerfassungssysteme, sogenannte Datenlogger. Die Daten, die von diesen Geräten aufgezeichnet werden, können vom Betreiber einer Solarstromanlage auf Wunsch automatisch an ein Internetportal hochgeladen werden. Wenn der Photovoltaik-Anlagenbetreiber über einen kostengünstigen Internetanschluss verfügt, können die Daten sogar im 10 Minuten-Rhythmus aktualisiert werden. Der Anlagenbetreiber hat dadurch die Möglichkeit seine Daten von jedem Ort der Welt, der über einen Internetanschluss verfügt, anzusehen.

 

Photovoltaikleistung_in_deutschland_am_6
Kleiner Nebeneffekt: SMA wertet die Daten aller über das gesamte Bundesgebiet verteilt arbeitenden Photovoltaikanlagen aus und rechnet die Einspeiseleistung mit den Daten der Bundesnetzagentur auf die Gesamtheit aller Photovoltaikanlagen in Deutschland hoch. Heraus kommt dabei die besagte Website auf der man quasi live die Photovoltaikeinspeiseleistung in Deutschland mitverfolgen kann.
Was zunächst wie eine Spielerei aussieht, ist Teil eines Forschungsprojektes, das zur besseren Prognostizierbarkeit der Stromeinspeisung durch Photovoltaikanlagen dienen soll. Die daraus gewonnenen Informationen sind insbesondere für die Netzbetreiber von Interesse, die ja in zunehmendem Maße flexibel auf die großen Mengen an Solarstrom reagieren – und gegebenenfalls konventionelle Kraftwerke abregeln müssen.

 

Beispiel: Heute am 6.Feb.2012 betrug die Photovoltaikeinspeisung um die Mittagszeit ca. 9,6GWp.
Zum Vergleich: Ein Block eines Kernkraftwerkes hat in etwa eine Leistung von 1GWp.

 

geposted von Matthias Diehl

Röslers Solarausstiegsgesetz

Solarstrom wird immer billiger. Selbst die kühnsten Erwartungen bezüglich möglicher Kostensenkungen bei der Photovoltaik wurden in den letzten Jahren übertroffen.

Das Kostenargument kann daher inzwischen nicht mehr gegen die Photovoltaik ins Feld geführt werden, zumal Solarstrom bald billiger sein wird als Offshore Windstrom, der ja als entscheidende Stütze der Energiewende betrachtet wird.
Genau zu diesem Zeitpunkt versucht Wirtschaftsminister Rösler nun ein “Solarausstiegsgesetz” zu verabschieden, das einen festen Deckel für den Photovoltaikausbau in Deutschland vorsieht. Es geht also ganz offensichtlich nicht darum, die Kosten für die Stromverbraucher zu begrenzen, sondern der konventionellen Stromwirtschaft unliebsame Konkurrenz vom Leibe zu halten. Der Grüne Bundestagsabgeordnete und Energiewendebefürworter Hans Josef Fell berichtet von den neusten Vorgängen in Berlin in seinem aktuellen Newsletter.

 

geposted von Matthias Diehl