Alltags-Radverkehr in Rüsselsheim

Energiewende e.V. Rüsselsheim versucht seit Vereinsgründung im Jahr 1989, den Anteil zu erhöhen, den Rüsselsheim zur Energiewende beisteuern kann. Ein wichtiger Beitrag hierzu  ist die Erhöhung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehr.

Im folgenden finden Sie Hinweise auf Mängel in der Radinfrastruktur, die sich durch unseren Radtouren im Mai und Oktober 2018 offenbart haben. Auch machen wir konkrete Verbesserungsvorschläge.

In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden in Rüsselsheim  zahlreiche hierfür notwendige Infrastrukturverbesserungen durchgeführt. Beispiele sind die Öffnung von Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr, der Bau der Radunterführung Königstädter Straße und die Radwegfurten an der Adam-Opel-Straße.

Danach war die Bereitschaft von Magistrat und Stadtparlament, dem Radverkehr durch weitere Verbesserungen mehr Bedeutung einzuräumen, ziemlich erschöpft. Erst der Hessentag und der damit verbundene Straßenneubau zwischen Marktplatz und Friedensplatz sowie die kürzlich erfolgte Öffnung der Sophienpassage für Radfahrer sind Zeichen eines neuen Anlaufs für mehr Alltags-Radverkehr.

Den seit Jahren stark ansteigenden Ausflugsverkehr mit dem Fahrrad haben die Drei-gewinnt-Städte Rüsselsheim und Raunheim und Kelsterbach mit dem Bau von Opelsteg und Ölhafenbrücke in vorbildlicher Weise gefördert und Kelsterbach arbeitet mit Hochdruck an einer verbesserten Führung des Mainradwegs am Kelsterbacher Ölhafen und an der Asphaltierung dieser vielbefahrenen Radtouristikroute zwischen Mönchhofkapelle und Okrifteler Straße. Wer sich über die diesbezüglichen radtouristischen Highlights unserer Stadt informieren will, dem sei „MAIN Rüsselsheim per Rad erleben“ empfohlen, einen Film, den man sich unter https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=2923UNLC5M4 anschauen kann.

Jetzt ist es höchste Zeit, den Focus wieder auf die Rahmenbedingungen für den Alltags-Radverkehr zu richten.

Energiewende hat deshalb mehrere wichtige innerstädtische Radverbindungen auf ihre Alltagstauglichkeit untersucht und etliche Empfehlungen ausgearbeitet. Diese stellt der Verein hiermit zur Diskussion:

Fahrradabstellanlage am Bahnhof

Die Zahl der Abstellmöglichkeiten am Bahnhof Rüsselsheim muss deutlich erhöht werden. Es bietet sich an, einen Teil der Parkplätze südlich der Sophienpassage für den Bau eines Fahrradparkhauses zu verwenden

Raddirektweg nach Bauschheim

Im Hinblick auf die erhebliche Erweiterung der Wohnbebauung in Bauschheim ist eine leistungsfähige Radverbindung zwischen dem geplanten Neubaugebiet Eselswiese und der Innenstadt wichtig. Die Anbindung muss eine für Überholverkehr ausreichende Breite haben und sollte, wo es möglich ist, abseits des Kfz-Verkehrs geführt werden.

Energiewende sieht den Weg von der Elisabethenstraße entlang des  Bahngeländes zum Opel-Bahnhof und von dort weiter zum Böllenseeplatz als ideales Kernelement des Raddirektwegs an. Auf dieser Strecke durch das Opel-Gelände muss die Oberfläche ab Elisabethenstraße bis Unterquerung der B43 verbessert werden.

Die Anbringung von Abstellmöglichkeiten am Opel-Bahnhof ist wünschenswert, aber es mangelt an Flächen. Die Zugänglichkeit der Bahnsteige im Opelbahnhof mit dem Fahrrad ist zu verbessern.

Der Streckenabschnitt entlang der Oppenheimer Straße ab der Paul-Hessemer-Straße bis zur Eselswiese ist planerisch zu durchdenken. Die Straßen sind großenteils ausreichend breit. Ob eine einseitige Radwegeführung die bessere Lösung ist, muss geprüft werden. Falls notwendig, ist die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 zu reduzieren.

Die Autoabfahrt von der L3482 von Bischofsheim Richtung Bauschheim Ecke Globus (s. Bild 1) ist ein besonderer Gefahrenpunkt und muss unbedingt verbessert werden.

Bild 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonstige Vorschläge in Bauschheim

Die Zufahrt für Radfahrer zum Globus-Markt aus Richtung Rüsselsheim ist sehr unzulänglich. Die Radfahrer müssen zurzeit die Autofahrbahn benutzen (inkl. Kreisel). Vorgeschlagen wird, in Höhe der Bushaltestelle „Am Steinmarkt“ für Radfahrer eine Rampe als Zufahrt auf das Globus-Gelände zu bauen (s. Bild 2).

Bild 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Radweg von Bauschheim zu den weiterführenden Schulen

Der Waldweg von der Oppenheimer Straße durch den Wüsten Forst hin zur Kreuzung Darmstädter Straße / Kurt-Schumacher-Ring (er sei als Wüster-Forst-Weg bezeichnet) wird von den Schülern gerne gefahren. Im Wald ist das – bis auf die fehlende Beleuchtung – weitgehend ungefährlich. Die Ausfahrt auf den Kurt-Schumacher-Ring kurz vor der Darmstädter Straße ist dagegen sehr gefährlich (s. Bild 3).

Bild 3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Weg wird auch zukünftig weiter genutzt werden, weil es keine kurze Alternative Richtung Friedrich-Ebert-Siedlung / Immanuel-Kant-Gymnasium / Max-Planck-Gymnasium gibt. Deshalb muss hier ein sicherer Radweg hergestellt werden. Von der o.g. Einmündung in den Kurt-Schumacher-Ring aus könnte er über die Straße Am Keglerheim zur Zamenhofstraße geführt werden.

Wenn beim Bau der Sophie-Opel-Schule eine Querung zur Reinhard-Strecker-Straße eingerichtet würde, könnte der Weg über die Emil-von-Behring-Straße und die Straße Im Hasengrund zur Immanuel-Kant-Schule führen. Zur Max-Planck-Schule könnte der Weg über Friedrich-Ebert-Straße, Bernhard-Adelung-Straße und die Straße Am Brückweg führen.

Für den Rückweg fehlt noch eine sichere Querung der Darmstädter Straße Richtung Bauschheim, die für Radfahrer akzeptabel wäre.

Radroute: Bahnhof – Schwimmbad – Hochschule RheinMain (HSRM)

Zurzeit verläuft der Haupt-Radverkehr über die Straßen Darmstädter Straße, Friedensstraße, Haßlocher Straße, Burggrafenlacherweg, Friedrich-Ebert-Straße, Hans-Sachs-Straße und die Straße Am Brückweg, wobei das kurze Stück an der Haßlocher Straße keine eindeutige Radwegeführung aufweist (s. Bild 4).

Bild 4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt jedoch eine gleich lange, aber bessere Radverkehrsführung, die in beiden Richtungen ausgebaut werden sollte: Diese führt von der Friedrich-Ebert-Straße über die Bernhard-Adelung-Straße zur Straße An der Lache und zur Hochschulmensa. Von dort kann man am Hochschulparkplatz entlang auch zur August-Bebel-Straße weiterfahren. Durch diese Wegeführung umgeht der Radverkehr die gefährliche Parkplatzgalerie des Krankenhauses in der August-Bebel-Straße (s. Bild 5)

Bild 5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Verbindung wäre ein Hochschul-Direktweg. Die Einmündung in die August-Bebel-Straße müsste detailliert betrachtet und ggf. mit einer Bedarfsampel die Querung der August-Bebel-Straße erleichtert werden, damit auf dieser Route auch das neu  entstehende Quartier am Ostpark vom Bahnhof aus schnell und sicher erreicht werden kann.

Radweg von der Hochschule zum Quartier am Ostpark

Hier ist die Querung der Adam-Opel-Straße das Hauptproblem. Die Nutzung der Ampel August-Bebel-Straße / Teufelseestraße bietet sich an und könnte durch Aufstellflächen verbessert werden. Der weitere Weg ist aber in der Teufelseestraße wegen parkender Autos und Busverkehr nicht ungefährlich.

Eine Alternative wäre die Fußgängerfurt am Fachmarktzentrum. Doch schon um dorthin zu gelangen, sind zahlreiche gefährliche Ausfahrten oder der Parkplatz vom Fachmarktzentrum zu queren. In beiden Fällen würde der Weg zur Dr. Ludwig-Opel-Straße und von dort zum Quartier am Ostpark führen.

Eine andere Möglichkeit würde sich durch eine zusätzliche Querung der Adam-Opel-Straße (mit Lichtsignalanlage) gegenüber dem Quartier am Ostpark anbieten. Diese Querung könnte von der August-Bebel-Straße aus  über Schreberstraße und die Straße im Hasengrund erreicht werden, wenn der schmale Verbindungsweg zwischen der Straße Im Hasengrund und der Adam-Opel-Straße entsprechend ausgebaut würde (s.Bild 6).

Bild 6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch ein wichtiger Hinweis

Es gibt viel zu wenig Geschäfte und Einkaufszentren in Rüsselsheim mit ausreichend vielen und zeitgemäß benutzerfreundlichen Fahrradabstellplätzen.

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