Wer finanziert die Energiewende?

Die Finanzierung der Energiewende ist derzeit nicht so sehr im Focus der Öffentlichkeit, wie die möglichen Kosten für den Verbraucher. Gerade deshalb sollte der Blick auf diesen Aspekt gerichtet werden.

Die Zahlen die im Raum stehen sind gigantisch. Stefan Bünte, Finanzchef von E.ON Climate & Renewables (EE-Tochter von E.ON) nannte unter Bezug auf die Deutsche Bank eine Spanne von 300-500 Mrd. €, die in Europa investiert werden müssten, um die Energieziele der EU für 2020 zu erreichen. Hinzu kommen noch die hohen Beträge für den Ausbau der Netze, die von EU-Kommissar Öttinger auf 200 Mrd. € geschätzt wurden. Buente_E on_freigegeben

Wer hat so viel Geld?

Die großen europäischen Energieversorger können diese Summen nicht bewegen, sie sind bereits spürbar verschuldet. Die europäischen Nationalstaaten haben aktuell und in den nächsten Jahren ein großes Schuldenproblem und werden eher sparen. Kassen in der nötigen Größenordnung weisen neben China, den Scheichs und den Ölmultis noch die weltweiten Pensionsfonds auf. Die suchen auch langfristig sichere Investitionen und nicht unbedingt die maximale Rendite. Da sind Investitionen in erneuerbare Energien im Grunde geeignete Anlagen.

Allerdings werden nur stabile Rahmenbedingungen für ein deutliches Engagement der Pensionsfonds sorgen. Die Politik hat das noch nicht erkannt. Aktionen wie die rückwirkende Absenkung der Einspeisevergütung in Spanien sind pures Gift für Investitionen. Auch die aktuellen Äußerungen von FDP-Chef Rössler zur EEG-Finanzierung wirken nur schädlich auf Investitionen.

Die Energiewende muss noch viele Hindernisse überwinden, die Finanzierung ist eines davon und nicht das kleinste.

Hans-Peter Scheerer

Ein Gedanke zu „Wer finanziert die Energiewende?

  1. Wo Schulden sind, stehen auf der anderen Seite immer auch Verm??gen. Die Frage k??nnte also auch so formuliert werden: Wie kann man die Verm??genden, die die heutige konventionelle Energiewirtschaft kontrollieren dazu ??berreden riesige Abschreibungen vorzunehmen (durch die Stillegung funktionsf??higer Kern- u. Kohlekraftwerke) um statt dessen in die Alternative zu investieren, bei schlechterer Rendite. Da lohnt es sich im Moment deutlich mehr das Geld in spekulative Finanzanlagen zu geben, die der Staat zur Not auch noch absichert, und in der Energiewirtschaft alles so zu belassen wie es ist.Ich glaube daher, dass die Finanzierung nicht nur ‘nicht’ das kleinste der Hindernisse ist, sondern das eigentliche Hindernis.

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