Starker Auftritt von Rainer Baake bei der smart renewables 2014

Inhaltlich war von Baake wenig Neues zu hören. Der “Staatssekretär der Energiewende” stellte beim BDEW-Jahreskongreß für erneuerbare Energien in Berlin die Position der Bundesregierung vor. Die Art der Darstellung und das Eingehen auf Fragen und Argumente wirkten auf mich absolut souverän. Baake ist derzeit der Chef der Energiepolitik in Deutschland.

Er wies darauf hin, dass die EE in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich einen Anteil von 25% an der Stromerzeugung erreicht haben. Jedoch werden für die nächsten 25% deutlich andere Anforderungen an die EE gestellt. Sie sind erwachsen geworden und müssen mehr Verantwortung für das Funktionieren des Gesamtsystems übernehmen. Baake erläuterte die Kernpunkte des aktuellen EEG-Entwurfs:

  1. Verlässlicher Ausbaukorridor von 35% bis 2020.
  2. Kosten des weiteren Ausbaus senken, durchschnittlich noch 12 Ct soll die kWh EEG-Strom kosten, gegenüber 17 Ct bisher.
  3. Mehr Heranführung an den Markt, alle Anlagen über einer sog. Bagatellgrenze müssen in die Direktvermarktung. Hier werden aktuell Leistungen von 100 bis 500 kW diskutiert.
  4. Gerechte Verteilung der Kosten, worunter die Begrenzung des Eigenstromprivilegs und die Befreiungstatbestände für die Industrie verstanden werden.

Das Beihilfeverfahren der EU-Kommission nannte er eine ausgesprochen unangenehme Situation, da derzeit keine weiteren Bescheide – auch keine Verlängerungen für industrielle Großverbraucher erteilt werden können.

Auch wenn ich inhaltlich mit einigen Regelungen des neuen Gesetzes nicht einverstanden bin, erscheint die Energiepolitik derzeit wesentlich besser gemanagt als in den vergangenen Jahren. Das stimmt mich zuversichtlich, dass aus der Reform keine ewige Hängepartie wird. Die wäre sicherlich schlechter für die Energiewende, als der eine oder andere Makel bei den Einspeisetarifen.

Hans-Peter Scheerer

Agora Studie zur Reform das EEG

Die Initiative Agora Energiewende hat eine Studie veröffentlicht, in der sie Vorschläge zur Senkung der EEG-Umlage macht. Hauptansatzpunkt ist die stärkere finanzielle Beteiligung der großen gewerblichen Stromverbraucher an der Energiewende. Agora schlägt zudem vor, Erzeuger von Eigenstrom künftig mit einer “geringen EEG-Umlage” zu belasten.

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