Bericht des Vorstandes über die Aktivitäten des Vereins vom 16.2.2007 bis 6.2.2008

In dem Zeitraum, über den hier berichtet wird hat sich der offene Arbeitskreis des Vorstands 8-mal getroffen.

Alle nachfolgend beschriebenen Aktivitäten sind nur durch die sehr engagierte Mitarbeit einer ganzen Reihe von Fachleuten aus dem Verein möglich. Vielen herzlichen Dank dafür!

Allerdings ist auch festzustellen, dass dieser Kreis seit einigen Jahren ohne Zuwachs bleibt. Durch viele Verpflichtungen sind die wenigen Aktiven immer mehr gebunden. Deshalb brauchen wir dringend Verstärkung.

Nun zur inhaltlichen Arbeit des Vereins:

Zum Thema „ Kohlekraftwerk auf der Ingelheimer Aue und Alternativen dazu„ führten wir im Anschluss an die Jahreshauptversammlung 2007 eine Podiumsdiskussion mit guter Beteiligung durch. Referenten waren: Dr.Olaf Thun (KMW), Hans-Joachim Heidecker (Betriebsratsvorsitzender KMW), Dr. Werner Neumann (Sprecher des Arbeitskreises Energie im Wissenschaflichen Beirat des BUND), Dr. Ingo Ewald (Mitautor eines Alternativkonzeptes zum Kohlekraftwerk) sowie ein Vertreter der Bürgerinitiative “Kohlefreies Mainz”.

Einige Aktive aus dem Vorstand engagieren sich auch im Rahmen der Lokalen Agenda 21 und vertreten dort den Verein sowie seine Zielsetzungen. Nach der erfolgreichen Aktionsserie rund um die Solarwärme im Jahr davor hat sich die Agendagruppe im letzten Jahr insbesondere dem Thema Wärmedämmung gewidmet und dazu zahlreiche Möglichkeiten der Beratung und Tipps für die Umsetzung angeboten. Am 23.4. fand eine Veranstaltung zum Thema „Energiesparen- so geht`s statt. Unter dem Motto „ Energiemesse³: einsparend- erneuerbar – effizient“ haben wir uns auch letztes Jahr wieder mit einem reich bestückten Infostand beteiligt. Dort informierten wir wie die anderen Partner auf dem Löwenplatz über erneuerbare Energien, Umwelt- und Naturschutz, Energieeinsparung, den Energiepass und vieles mehr. Unser solarbetriebener Wasserkocher lieferte den Grundstoff für einen leckeren Cappuccino, schöne Bilder in Zeitungen und Internet und viele interessante Gespräche.

Im April haben wir in einer Medienerklärung aufgerufen, Einwendungen gegen die Erweiterung des Frankfurter Flughafens abzuschicken. ENERGIEWENDE verlangt von den Verantwortlichen energische Maßnahmen gegen den ständig steigenden Flugverkehr sowie Steuern auf Flugbenzin und Mehrwertsteuerpflicht für Fluggesellschaften wie für die Bahn.

Am 6.9. hat Herr Georg Kraft aus Bauschheim über eine Initiative „Bauerpower“ berichtet. Dies ist ein lokal interessanter Ansatz zur Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen. Die Bauschheimer Gruppe testet Pelletpressen für Stroh und organisiert die Logistik hierfür. Diese Option der Biomassenutzung verdient mehr Aufmerksamkeit, da die Flächen nicht der Nahrungsgewinnung entzogen werden.

Dass die Stadt Rüsselsheim nun für alle von ihr verkauften Grundstücke den Niedrigenergiestandard vorschreibt, ist sicherlich auch auf die Einwendungen von Energiewende zurückzuführen. Zum Entwurf für den Bebauungsplan Eichengrund haben wir vorgeschlagen, dort Passivhausstandard in den Kaufverträgen für die Grundstücke vorzuschreiben.

Im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen war ENERGIEWENDE auf einer Podiumsdiskussion in Rüsselsheim über Erneuerbare Energien vertreten.

Die Internetseite „www.energiewende.de“ wird regelmäßig aktualisiert und ausgebaut.

Die Mitglieder erhalten vierteljährlich mit der Zeitschrift „ Energiedepesche“ ein Schreiben mit Neuigkeiten rund um den Verein und seine Ziele.

Für den Vorstand

Heike Muster

 

Medienerklärung des Vereins ENERGIEWENDE vom 24.4.2007

In ihrem bislang alarmierendsten Bericht haben die UN vor katastrophalen Folgen des Klimawandels gewarnt. Der vor allem von Menschen verursachte CO2-Ausstoß werde Hungersnöte auslösen, Tier- und Pflanzenarten vernichten, Gletscher zum Abschmelzen bringen und zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen.

 

Der Verein ENERGIEWENDE hält den überbordenden und großenteils völlig unnötigen Flugverkehr für eine der größten Klimasünden. Binnen zehn Jahren explodierte das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen von 93 auf 144 Mio. Nach Angaben des europäischen Verkehrsverbandes „Transport and Environment“ war der Flugverkehr schon im Jahr 2000 alleine für bis zu 12 % des vom Menschen verursachten Treibhauseffekts innerhalb der EU verantwortlich. ENERGIEWENDE verlangt von den Verantwortlichen endlich energische Gegenmaßnahmen.

 

Selbst die EU-Kommission hat kürzlich einen Plan für Klimaschutz im Flugverkehr vorgelegt. Laut Umweltkommissar Stavros Dimaz sollen alle Fluggesellschaften, die in der EU starten oder landen von 2011 an Verschmutzungsrechte – die so genannten CO2Zertifikate – für ihre Flüge vorlegen.

 

Diese Pläne weisen in die richtige Richtung, reichen aber bei Weitem nicht aus. Flugtickets bleiben zu billig, solange Fluggesellschaften für ihr Benzin keine Steuern zahlen müssen. Bei Kerosin verlangt der Staat, anders als bei Strom und Diesel für Lokomotiven oder Sprit für Autos, keine Steuern. Dadurch entgehen den europäischen Regierungen Milliarden Euros. ENERGIEWENDE fordert Steuern auf Flugbenzin und Mehrwertsteuerpflicht wie bei der Bahn auch für Fluggesellschaften.

 

Der enorme Anstieg des Flugverkehrs muss dringend gebremst werden. Deshalb hält ENERGIEWENDE die Erweiterung des Frankfurter Flughafens für falsch. Die Vorsitzende Heike Muster fordert alle Einwohnerinnen und Einwohner der Region auf, bis zum 7.Mai Einwendungen an das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung zu schicken. “Verwenden Sie eines der Formulare, wie sie z. B. im Umweltamt erhältlich sind, laden Sie eine der vorbereiteten Einwendungen aus dem Internet (z. B. von www.zukunft-rhein-main.de) herunter oder reichen Sie etwas ganz Eigenes ein. Hauptsache, Sie halten den Widerstand aufrecht. Die Zeit arbeitet gegen die Flughafenerweiterung.”