Agora: Strom aus erneuerbaren bereits günstiger als Atomstrom

Ergebnis einer von Prognos durchgeführten Studie: Strom aus Wind und PV-Anlagen können Strom um bis zu 50% günstiger herstellen als neue Atomkraftwerke.

Details zur Studie und weitere Informationen gibt es hier.

Erneuerbare Energien decken ein Viertel des deutschen Stromverbrauchs

In 2013 stieg der Anteil der regenerativen Energie im Strommix erstmals über 25 Prozent. Dies ist eine Steigerung von fast 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Wärmeverbrauch ist keine Steigerung von erneuerbaren Energien im Jahresvergleich zu erkennen, der Anteil lag 2013 weiterhin bei knapp über 9 Prozent.

Mehr auf der Website der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien – Statistik des Bundeswirtschaftsministeriums.

 

Regionalverband FrankfurtRheinMain informiert zum regionalen Energiekonzept

Der Regionalverband fordert einen besseren Schulterschluss zwischen “Städten im Zentrum und Kommunen im Umland”, um einen Ausgleich zwischen Stromproduzenten und -verbrauchern im Rhein-Main-Gebiet herzustellen. Flächenpotenziale für erneuerbare Energien seien vorhanden.

Zur Ergänzung der Aussagen zum Stromsektor, die auf dem Landesgutachten des hessischen Wirtschaftsministerium basieren, hat der Regionalverband zusätzliche Studien zu den Sektoren Wärme, Energieeffizienz und Mobilität beauftragt.

Zur Pressemitteilung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain und der Stadt Frankfurt

ENERGIEWENDE e.V.: Koalitionsvereinbarung erfüllt Anforderungen der Zukunft nicht

Die energiepolitischen Abschnitte der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU,SPD und CSU erfüllen die Anforderungen der Zukunft nicht. Das ist das Resümee der Beratungen beim offenen Vorstandstreffen des Vereins ENERGIEWENDE am vorigen Donnerstag.

Vor allem wird bemängelt, dass die Koalitionsvereinbarung eine Kostenbremse beim Ausbau der Erneuerbaren Energien als oberstes Ziel hat. Dabei wird zweierlei übersehen: Erstens sind die fossilen Energien wie Braunkohle, Steinkohle und Erdgas mit all ihren Folgekosten vor allem wegen der Klimaschädigung gesellschaftlich viel teurer. Zweitens wird gar nicht analysiert, worauf der Anstieg der EEG-Umlage basiert. Sie wird aus dem Unterschied zwischen der Vergütung, die die Erzeuger für Strom aus Erneuerbaren Energien bekommen und dem jeweiligen Börsenpreis berechnet. Da aber der Börsenpreis gerade durch die Zunahme des Stroms aus Erneuerbaren Energien sinkt, wird der Unterschied immer größer. Diese unsinnige Berechnungsmethode wird gegen einen raschen Ausbau der Erneuerbaren Energien verwendet, ihr Ausbau wird gedeckelt. Es werden keine Maßnahmen ergriffen, die Ausbauziele im zeitlich abgesteckten Rahmen auch wirklich zu erreichen.

Das Grünstromprivileg wird abgeschafft. Damit wird die Direktvermarktung von Strom aus EEG-Anlagen an Endkunden erschwert.

Beim Thema Arbeitsplätze wird nur an die herkömmliche Großindustrie gedacht. Die vielen tausend Stellen z. B. in Handwerksbetrieben oder in der Solarindustrie, die durch die Reduzierung der Fotovoltaikförderung schon weggefallen sind und weiter bedroht sind, werden gar nicht erwähnt. So wird Deutschland die Industrieführerschaft im Energiebereich an China abgeben müssen.

Bei den Themen Energieeffizienz und Wärmebedarf listet die Koalitionsvereinbarung einige durchaus sinnvolle Maßnahmen wie verstärkte Beratung gerade auch für Kleinverdiener auf. Diese stehen aber alle unter Finanzierungsvorbehalt. Da heißt, sie werden voraussichtlich gar nicht durchgeführt werden können.

Fazit: Die energiepolitischen Abschnitte der Koalitionsvereinbarung tragen die Handschrift der großen Stromkonzerne. Die Energiewende von unten, der Ausbau der Erneuerbaren Energien durch viele dezentrale Anlagen von Privatleuten oder Bürgergenossenschaften wird abgewürgt.

Energiewende rückwärts, Kommentar der FR zu den Koalitionsverhandlungen

Die Stromkonzerne wissen, dass ihr Überleben infrage steht. Deswegen machen sie so viel Druck auf die Koalitionsverhandlungen und warnen vor Strom-Blackouts. Der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien bringt den Nebeneffekt, dass das Geschäftsmodell des alten Oligopols nicht mehr richtig funktioniert.

Zum Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 29. Oktober 2013