Energiegenossenschaften gestalten die Energiewende

Diskutiert wird über die Energiewende vor allem in der Politik – die deutschen Bürger beschäftigen sich lieber mit der aktiven Gestaltung!

Dies vermitteln zumindest die neuesten Ergebnisse einer Studie des DGRV (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.).
Hier ein paar Fakten:

In Deutschland gibt es zur Zeit etwas 650 Genossenschaften im Bereich Erneuerbare Energien.

Diese zählen mehr als 130.000 Mitglieder und haben insgesamt bereits rund 1,2 Mrd. Euro in Erneuerbare Energien investiert.

Mit dem durch die Genossenschaften produzierten Strom können laut DGRV rund 160.000 Durchschnittshaushalte versorgt werden – mehr Strom als für die Haushalte aller Mitglieder benötigt wird.

Mehr Infos:
“Energiewende für jedermann” auf klimaretter.info

Die Ergebnisse der Umfrage (PDF-Download): DGRV_Umfrageergebnisse_Energiegenossenschaften_2013

Luisa Scheerer

Hessen macht viel Wind

Wo der Wind wie stark in Hessen weht, kann man sich auf der Windkarte des Hessischen Ministeriums für Umwelt usw. anschauen. Für die Pläne des Kreises Groß-Gerau gibt diese Karte allerdings keinen Rückenwind. Die ausgewiesene Windgeschwindigkeit von 5,5 m/s in 140 m Höhe (!) ist nicht geeignet, das Interesse von Windfarmern anzulocken. Kein Wunder, das beim Landratsamt noch kein Antrag für den Bau einer WEA im Kreis eingegangen ist.

Kleine Unterschiede in der Windgeschwindigkeit machen große Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit. Bereits 1 m/s mehr kann das Bild erheblich verändern. Deshalb gibt es auch im Kreis Bergstraße deutlich interessantere Standorte, wie die Energiegenossen aus Starkenburg (http://www.energiestark.de/) bewiesen haben.

Viel Wind hat dagegen die Hessische Ministerin für Umwelt usw. in ihrer Regierungserklärung gemacht. Unter dem Motto „Bei uns hat Energie Zukunft“ werden zahlreiche Ankündigungen gemacht. Ob es sich dabei nur um heiße Luft handelte, muss sich noch erweisen. In Sachen Beteiligung der Stadtwerke hat die Landesregierung durch die Veränderung der Gemeindeordnung bereits einen ersten Fehlstart hingelegt. Vermutlich würde die Ministerin hier weiter gehen wollen, aber die F D P setzt weiterhin das Motto „Privat vor Staat“ durch.

Gespannt bin ich auf die angekündigte Markteinführungskampagne für stromerzeugende Heizungen. Dass die Ministerin das unter dem Titel „erneuerbare Wärme“ subsummiert, obwohl die Heizungen mit Erdgas arbeiten, sei ihr verziehen. Klar ist, dass die Energieeffizienz und damit die KWK eine wichtige Rolle im zukünftigen Energiemix spielen muss.

Im Januar 2012 will die Ministerin ein Maßnahmenkonzept liefern. Dann werden wir sehen, ob die Landesregierung wirklich ernst macht, oder nur als Luftpumpe agiert.

Hans-Peter Scheerer

Regierungeserklärung Hessen Windkarte_140m_2011-12-05