Energiedebatte beim BDEW

 

Der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) hat eine Website unter der Adresse www.energiedebatte.com geschaltet. Unter der Überschrift „Energie ist nicht schwarz und weiß“  kann über aktuelle Fragen der Energieversorgung debattiert und abgestimmt werden. Die Debattenthemen werden durch übersichtliche Pro- und Contra-Thesen beschrieben, danach lässt die Übersichtlichkeit nach. Das Niveau der Diskussion hat mich auch nicht überzeugt: Energie scheint doch schwarz oder weiß zu sein. Die Debatten werden von den Thesen bestimmt, die auch die aktuellen Schlagzeilen beherrschen. Blicke über den Tellerrand scheinen selten, doch hierzu sollte sich jeder selbst ein Bild machen.

 

Der BDEW als Verband ist nicht unumstritten. Inhaltlich wird er beherrscht von den großen Energieunternehmen. Sie können Mitarbeiter für die Verbandsarbeit abstellen und so die Inhalte des Verbandes bestimmen. Nicht immer zu Unrecht wird dem BDEW daher vorgeworfen, die Position der großen Unternehmen einzunehmen.

 

Der BDEW betreibt auch die Website www.energiewelten.de . Auch hier schimmert die Grundeinstellung des Verbandes durch. Das Lexikon kennt z. B. das Stichwort „Atomenergie“ überhaupt nicht (Pfui, das heißt doch „Kernenergie“). Die Einträge zum sogenannten Endlager Asse sind von naiver Schlichtheit und greifen mit keinem Wort die aktuellen Probleme von Asse auf. Vielleicht liegt es auch an der mangelnden Aktualität, schließlich findet man unter „Erneuerbare Energien Deutschland“ noch Zahlen von 1998 (!). Als Lexikon der konventionellen Energieerzeugung kann es durch viele Stichwörter punkten.

 

Hans-Peter Scheerer