Hessen macht viel Wind

Wo der Wind wie stark in Hessen weht, kann man sich auf der Windkarte des Hessischen Ministeriums für Umwelt usw. anschauen. Für die Pläne des Kreises Groß-Gerau gibt diese Karte allerdings keinen Rückenwind. Die ausgewiesene Windgeschwindigkeit von 5,5 m/s in 140 m Höhe (!) ist nicht geeignet, das Interesse von Windfarmern anzulocken. Kein Wunder, das beim Landratsamt noch kein Antrag für den Bau einer WEA im Kreis eingegangen ist.

Kleine Unterschiede in der Windgeschwindigkeit machen große Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit. Bereits 1 m/s mehr kann das Bild erheblich verändern. Deshalb gibt es auch im Kreis Bergstraße deutlich interessantere Standorte, wie die Energiegenossen aus Starkenburg (http://www.energiestark.de/) bewiesen haben.

Viel Wind hat dagegen die Hessische Ministerin für Umwelt usw. in ihrer Regierungserklärung gemacht. Unter dem Motto „Bei uns hat Energie Zukunft“ werden zahlreiche Ankündigungen gemacht. Ob es sich dabei nur um heiße Luft handelte, muss sich noch erweisen. In Sachen Beteiligung der Stadtwerke hat die Landesregierung durch die Veränderung der Gemeindeordnung bereits einen ersten Fehlstart hingelegt. Vermutlich würde die Ministerin hier weiter gehen wollen, aber die F D P setzt weiterhin das Motto „Privat vor Staat“ durch.

Gespannt bin ich auf die angekündigte Markteinführungskampagne für stromerzeugende Heizungen. Dass die Ministerin das unter dem Titel „erneuerbare Wärme“ subsummiert, obwohl die Heizungen mit Erdgas arbeiten, sei ihr verziehen. Klar ist, dass die Energieeffizienz und damit die KWK eine wichtige Rolle im zukünftigen Energiemix spielen muss.

Im Januar 2012 will die Ministerin ein Maßnahmenkonzept liefern. Dann werden wir sehen, ob die Landesregierung wirklich ernst macht, oder nur als Luftpumpe agiert.

Hans-Peter Scheerer

Regierungeserklärung Hessen Windkarte_140m_2011-12-05

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