DREI GEWINNT, Energetischer Benchmark Teil 1: Rathäuser Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach

ENERGIEWENDE e.V. untersucht die Energienutzung der drei Städte in vergleichbaren Bereichen und veröffentlicht die Ergebnisse auf dieser Website. Der erste Benchmark widmet sich der energetischen Eigenschaften der Rathäuser anhand der Energieausweise, die laut Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 in jedem größeren, öffentlichen Gebäude aushängen müssen.

Was ist auf dem Energieausweis zu erkennen?

Die beiden Muster zeigen Aushänge von Ausweisen für Nichtwohngebäude nach Energiebedarf (oben) und nach Energieverbrauch (unten).

Energieausweis für Nichtwohngebäude nach Bedarf

 

Energieausweis Nichtwohngebäude_Verbrauch

Energieausweis für Nichtwohngebäude nach Verbrauch

 

Die Hauptkennwerte der beiden Ausweise (Primärenergiebedarf und Heizenergieverbrauch) sind jedoch nicht vergleichbar.

Primärenergiebedarf: Das Gebäude und die Anlagentechnik werden anhand von Bauplänen, evtl. Aufmaß, Zonierung, verwendeter Baumaterialien und Anlagenkomponenten mit zulässigen Vereinfachungen erfasst. Hieraus berechnet sich der Energiebedarf mit festgelegten Randbedingungen bei Raumtemperatur, Luftwechsel, Wärmebrücken, etc.

Heizenergieverbrauch: Dieser wird aus den Verbrauchsabrechnungen für Heizung, Warmwasser, (Wärme) sowie Kühlung, Lüftung und eingebauter Beleuchtung (Strom) der letzten zusammenhängenden 36 Monate ermittelt. Der Energieverbrauch für Heizung ist zu witterungsbereinigen. Längere Leerstände sind zu berücksichtigen.

 

Die Kennwerte der drei Rathäuser

Kelsterbach Hauptgebäude Gebäude A:

Energieausweis (Verbrauch) Kelsterbach Hauptgebäude Gebäude A. Foto: ENERGIEWENDE e.V.

Kelsterbach Polizeistation und Gebäude B:

Energieausweis Kelsterbach B

Energieausweis (Verbrauch) Kelsterbach Polizeistation und Gebäude B. Foto: ENERGIEWENDE e.V.

Raunheim

Dokument zur Gesamtenergieeffizienz (kein Energieausweis). Quelle: Stadt Raunheim

Rüsselsheim Gebäude A (am Marktplatz):

Energieausweis (Bedarf) Rüsselsheim Gebäude A (am Marktplatz). Foto: ENERGIEWENDE e.V.

Rüsselsheim Gebäude B (Faulbruchstraße)

Energieausweis (Bedarf) Rüsselsheim Gebäude B (Faulbruchstraße). Foto: ENERGIEWENDE e.V.

 

Ergebnisse des ersten Benchmarks:

Raunheim hatte keinen Aushang und war damit nicht den Vorschriften der EnEV  nachgekommen. Erst auf Nachfrage von ENERGIEWENDE wurde uns ein Ausdruck aus einem Programm zugesandt, der jedoch nicht dem vorgeschriebenen Muster nach EnEV entspricht. Somit gibt es keinen gültigen Aushang und vermutlich keinen gültigen Ausweis. Hier besteht noch deutlicher Nachbesserungsbedarf!

Für die Kelsterbacher Rathaus-Gebäude wurden Aushänge der Verbrauchsausweise vorgefunden. Diese entsprechen den Vorgaben. Sie geben jedoch nur den Heizenergiekennwert wieder, der Primärenergiekennwert konnte nach EnEV damals noch nicht im Ausweis eingetragen werden. Damit fehlt ENERGIEWENDE leider die Basis für einen umfassenden Vergleich mit dem Rathaus in Rüsselsheim, der den Primärenergiebedarf errechnet. Ein Vergleich ist nur zwischen dem Heizenergiekennwert in Kelsterbach und dem Nutzenergiekennwert in Rüsselsheim möglich (s.u.).

Rüsselsheim hat die teureren Bedarfsausweise ausstellen lassen. Der Primärenergiebedarf kann nur mit Raunheim verglichen werden, der dort geringer ist. Dies ist wohl durch das jüngere Baualter begründet. Beim Vergleich der Nutzenergiekennwerte sind die der Kelsterbacher Rathaus-Gebäude niedriger als in Rüsselsheim.

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