Von Markus Jäger
RÜSSELSHEIM. Die drei Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl haben zur Zeit ein straffes Pensum zu absolvieren, eine Podiumsdiskussion jagt die nächste. Am Donnerstagabend stellten sich OB Patrick Burghardt (CDU), Udo Bausch (parteilos) und Joachim Walczuch (WsR) den Fragen des Vereins Energiewende, der bereits vor der OB-Wahl vor sechs Jahren zu einer Podiumsdiskussion geladen hatte. 30 Bürger waren in den Lassalle-Saal der Stadthalle gekommen, um zu hören, was die drei Kandidaten zu den Themen Umwelt- und Klimaschutz zu sagen hatten. Die Moderation übernahm die stellvertretende Vereinsvorsitzende Luisa Scheerer.
Verkehrskonzept soll auf den Weg gebracht werden
Im Verlauf der rund neunzigminütigen Veranstaltung gaben sich die drei Politiker betont umweltbewusst und versprachen, die Sanierung der öffentlichen Gebäude voranzutreiben. Differenzierter fiel die Beantwortung der Frage aus, wie sie dazu stehen, den Anteil der erneuerbaren Energien von Gebäuden in Neubaugebieten möglichst nahe an 100 Prozent zu bringen. Während Bausch sogar davon sprach, über die 100 Prozent gehen zu wollen, mahnte Walczuch, dass der Wohnraum auch bezahlbar bleiben müsse. Burghardt erklärte wiederum, dass er kein Freund von absolutem Zwang sei, aber „wenn das möglich ist, sollte man versuchen, dass hinzubekommen“.
Einigkeit unter den drei Kontrahenten herrschte bei dem Thema Verkehrskonzept. Hier sprachen sich die drei OB-Kandidaten für ein solches aus. Ebenfalls einig waren sich Burghardt, Bausch und Walczuch darüber, die vorhandenen Fahrradwege zu pflegen. „Wir sind gut, wir müssen halten, was wir haben“, meinte der Oberbürgermeister und kündigte als nächstes Projekt die Sanierung der Fahrradwege in der Adam-Opel-Straße an. Für einen guten Ausbau und eine ebensolche Taktung sprach sich Walczuch aus, während Bausch die Idee einer Mobilitätszentrale am Bahnhof im Opel-Altwerk in den Raum warf.
Als ein schwieriges Unterfangen bezeichneten die drei Podiumsgäste, Hauseigentümer zur energetischen Sanierung zu motivieren. „Wir müssen als Stadt Vorbild für die Bürger sein“, forderte Bausch und schlug der Stadt vor, eigene Förderprogramme auf die Beine zu stellen. „Manchmal fehlt den Bürgern das Bewusstsein für das Thema“, meinte Burghardt, weshalb die Stadt in Sachen Informationspolitik nachlegen müsse. „Es ist ganz wichtig, ein Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen“, schlug Walczuch in die gleiche Kerbe und schlug gleichzeitig einen „Tag des Energiesparens“ vor.
Eindeutig fiel das Votum der Politiker zur sogenannten „Brötchentaste“ für Parkautomaten in der Stadt aus, wonach eine halbe Stunde parken kostenfrei möglich ist. Aus der Versammlung war der Vorschlag gekommen, für eine Stunde parken einen Euro zu erheben, was die OB-Kandidaten ablehnten.
16.09.2017