Artikel in der Main-Spitze: Bauschheimer Diskussionsabend zum Stromtrassen-Ausbau

18.03.2015

Von Sérgio Presta

RÜSSELSHEIM – Während Deutschlands Bürger gemeinhin stolz sind auf die vielen Autobahnkilometer hierzulande, hält sich die Freude über die geplante Errichtung der großen „Stromautobahnen“ merklich in Grenzen. Nicht nur in Bayern regt sich Widerstand gegen Windparks und Hochspannungsleistungen vor der eigenen Haustür.

Grund genug für den Rüsselsheimer „Energiewende“-Verein, Stadt, Experten und Bürgerschaft beim selbst organisierten Diskussionsabend am Montag im Bauschheimer Bürgerhaus miteinander ins Gespräch zu bringen, denn auch zwischen dem Neubaugebiet Eselswiese und der Böllenseesiedlung könnte in einigen Jahren eine neue Höchstspannungsleitung verlaufen. Knapp 40 Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, sich von Matthias Schweitzer und Reinhard Ebert über den eventuellen Netzausbau in unmittelbarer Umgebung informieren zu lassen und zeigten auch an den Fachvorträgen zur generellen Umsetzung der Energiewende von Jochen Kreusel und Martin Krauß großes Interesse.

http://www.main-spitze.de/lokales/ruesselsheim/bauschheimer-diskussionsabend-zum-stromtrassen-ausbau_15111799.htm

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Öko-Heizung – Ein Blick dahinter

Heizung.pdf

Ein Freund von Energiewende schickt ein paar Infos zu einer geplanten Heizungsanlage im Wohnpark Waldblick in Rüsselsheim-Bauschheim. Sie besteht aus BHKW, Wärmepumpe, Pelletkessel und Brennwertkessel. Es hört sich alles sehr modern und umweltverträglich an.

Meine Meinung dazu ist differenziert.:

Die Kombination von BHKW, Wärmepumpe und Pelletkessel in einer Anlage erscheint mir wie ein Overkill, eines von den 3 Aggregaten würde vermutlich schon genügen. Vermutlich wird keine der teuren Anlagen auf die notwendigen Betriebsstunden kommen um die Kapitalkosten zu erwirtschaften.

Der Nutzer schließt gleich einen Vertrag für Strom- und Wärmelieferung ab. Die Preise für Strom sind mit derzeit 22,3 Ct/kWh im üblichen Bereich. Der Wärmepreis ist an den Heizölpreis gekoppelt, obwohl kein Heizöl eingesetzt wird. Die Preisformel basiert auf Heizölpreisen, die etwa 15% unter den aktuellen Werten liegen. Damit würde die Wärme mit ca. 9,5 Ct/kWh brutto reichlich teuer.

Die Kalkulation der Abschlagszahlungen des Energieanbieters geht noch von anderen als den aktuellen Preisen aus, da mit niedrigeren EEG-Vergütungen und Heizölpreisen gerechnet wird. Auf die würde ich mich nicht verlassen. Das schafft kein Vertrauen.

Daher stehe ich dem Angebot kritisch gegenüber.

 

Bericht des Vorstandes über die Aktivitäten des Vereins vom 16.2.2007 bis 6.2.2008

In dem Zeitraum, über den hier berichtet wird hat sich der offene Arbeitskreis des Vorstands 8-mal getroffen.

Alle nachfolgend beschriebenen Aktivitäten sind nur durch die sehr engagierte Mitarbeit einer ganzen Reihe von Fachleuten aus dem Verein möglich. Vielen herzlichen Dank dafür!

Allerdings ist auch festzustellen, dass dieser Kreis seit einigen Jahren ohne Zuwachs bleibt. Durch viele Verpflichtungen sind die wenigen Aktiven immer mehr gebunden. Deshalb brauchen wir dringend Verstärkung.

Nun zur inhaltlichen Arbeit des Vereins:

Zum Thema „ Kohlekraftwerk auf der Ingelheimer Aue und Alternativen dazu„ führten wir im Anschluss an die Jahreshauptversammlung 2007 eine Podiumsdiskussion mit guter Beteiligung durch. Referenten waren: Dr.Olaf Thun (KMW), Hans-Joachim Heidecker (Betriebsratsvorsitzender KMW), Dr. Werner Neumann (Sprecher des Arbeitskreises Energie im Wissenschaflichen Beirat des BUND), Dr. Ingo Ewald (Mitautor eines Alternativkonzeptes zum Kohlekraftwerk) sowie ein Vertreter der Bürgerinitiative “Kohlefreies Mainz”.

Einige Aktive aus dem Vorstand engagieren sich auch im Rahmen der Lokalen Agenda 21 und vertreten dort den Verein sowie seine Zielsetzungen. Nach der erfolgreichen Aktionsserie rund um die Solarwärme im Jahr davor hat sich die Agendagruppe im letzten Jahr insbesondere dem Thema Wärmedämmung gewidmet und dazu zahlreiche Möglichkeiten der Beratung und Tipps für die Umsetzung angeboten. Am 23.4. fand eine Veranstaltung zum Thema „Energiesparen- so geht`s statt. Unter dem Motto „ Energiemesse³: einsparend- erneuerbar – effizient“ haben wir uns auch letztes Jahr wieder mit einem reich bestückten Infostand beteiligt. Dort informierten wir wie die anderen Partner auf dem Löwenplatz über erneuerbare Energien, Umwelt- und Naturschutz, Energieeinsparung, den Energiepass und vieles mehr. Unser solarbetriebener Wasserkocher lieferte den Grundstoff für einen leckeren Cappuccino, schöne Bilder in Zeitungen und Internet und viele interessante Gespräche.

Im April haben wir in einer Medienerklärung aufgerufen, Einwendungen gegen die Erweiterung des Frankfurter Flughafens abzuschicken. ENERGIEWENDE verlangt von den Verantwortlichen energische Maßnahmen gegen den ständig steigenden Flugverkehr sowie Steuern auf Flugbenzin und Mehrwertsteuerpflicht für Fluggesellschaften wie für die Bahn.

Am 6.9. hat Herr Georg Kraft aus Bauschheim über eine Initiative „Bauerpower“ berichtet. Dies ist ein lokal interessanter Ansatz zur Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen. Die Bauschheimer Gruppe testet Pelletpressen für Stroh und organisiert die Logistik hierfür. Diese Option der Biomassenutzung verdient mehr Aufmerksamkeit, da die Flächen nicht der Nahrungsgewinnung entzogen werden.

Dass die Stadt Rüsselsheim nun für alle von ihr verkauften Grundstücke den Niedrigenergiestandard vorschreibt, ist sicherlich auch auf die Einwendungen von Energiewende zurückzuführen. Zum Entwurf für den Bebauungsplan Eichengrund haben wir vorgeschlagen, dort Passivhausstandard in den Kaufverträgen für die Grundstücke vorzuschreiben.

Im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen war ENERGIEWENDE auf einer Podiumsdiskussion in Rüsselsheim über Erneuerbare Energien vertreten.

Die Internetseite „www.energiewende.de“ wird regelmäßig aktualisiert und ausgebaut.

Die Mitglieder erhalten vierteljährlich mit der Zeitschrift „ Energiedepesche“ ein Schreiben mit Neuigkeiten rund um den Verein und seine Ziele.

Für den Vorstand

Heike Muster