Stellungnahme zum Bebauungsplan Nr. 147 „Eselswiese“ im Stadtteil Bauschheim

Diese Stellungnahme hat der Verein ENERGIEWENDE fristgerecht beim Magistrat der Stadt Rüsselsheim eingereicht:

Unsere Stellungnahme bezieht sich auf folgende Punkte der Begründung des Bebauungsplans:

11.2 Nichtmotorisierter Individualverkehr

16 Wärmeversorgung im Plangebiet

Zu 11.2

ENERGIEWENDE e. V. (EW) vermisst eine präzise Aussage darüber, wie angesichts der Vergrößerung von Bauschheim dem zu erwartenden Anwachsen des Radverkehrs zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil Rechnung getragen werden soll, zumal das Fahrrad als Verkehrsmittel durch seine stark zunehmende Elektrifizierung überproportional an Bedeutung gewinnt. EW hat im Hinblick auf das „Eselswiese“-Projekt bereits am 19. Mai 2018 die Radverbindung vom Bahnhof Rüsselsheim nach Bauschheim befahren und gemeinsam mit 25 interessierten Bürgerinnen und Bürgern einer kritischen Prüfung unterzogen. Die danach ausgearbeitete Beurteilung sowie Empfehlungen für eine bessere Routenführung hat unsere Vorsitzende am 20. 06. 2019 dem Planungs-, Bau- und Umweltausschuss detailliert mündlich vorgetragen (s. z. B. Mainspitze vom 22.06.2019).

Insbesondere für die Bauschheimer Schülerinnen und Schüler, die eine der weiterführenden Schulen in der Kernstadt besuchen, muss eine verkehrstechnisch bequeme und sichere Radverbindung geschaffen werden, nicht zuletzt auch, um der Zunahme des Autoverkehrs durch Elterntaxis entgegenzuwirken. Damit würde auch dem Rüsselsheimer Radverkehrskonzept Rechnung getragen, das in Abschnitt 7.4 (Weiterentwicklung des Netzes und Fahrradstraßen) ausdrücklich auf diesen Mangel hinweist.

EW begrüßt in diesem Zusammenhang auch die Stellungnahme des Kreisausschusses des Kreises Groß-Gerau zum Bebauungsplan „Eselswiese“.

Zu 16

Wärmebedarf:

EW begrüßt die Empfehlung im Energiekonzept des Tübinger Planungsbüros ebök GmbH für die Wohnbebauung: Effizienzhausstandard EH 40 (alternativ Passivhaus oder EH 40 Plus) für Geschosswohnungen und Effizienzhausstandard EH 40 Plus (alternativ Passivhaus) für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser werden darin als „völlig konform zu den klimapolitischen Zielen der Stadt Rüsselsheim a. M.“ vorgeschlagen.

EW empfiehlt dringend, diese Bauweise als verbindlich in den Bebauungsplan zu übernehmen.

Wärmeversorgung:

Im Bebauungsplan ist für die drei Nutzungsarten „Gewerbegebiete“, „Urbane Gebiete“ und „Allgemeine Wohngebiete“ eine zentrale Wärmeversorgung vorgesehen.

EW befürwortet zwar auch eine zentrale Wärmeversorgung, jedoch in kleinerem Umfang ohne die „Allgemeinen Wohngebiete“, weil viele Hausbesitzer in den „Allgemeinen Wohngebieten“ eine ihren Wünschen entsprechende Einzelheizung bevorzugen werden und deshalb die für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendige Anschlussdichte mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht werden kann. Weil außerdem das Netz ohne die „Allgemeinen Wohngebiete“ wesentlich kompakter wäre, schlägt EW ein Nahwärmenetz ausschließlich für die „Gewerbegebiete“ und „Urbanen Gebiete“ vor.

Das im Bebauungsplan vorgesehene Holz-Heizkraftwerk lehnt EW ab, weil Holz eine zunehmend wertvoller werdende Ressource ist und durch die Anlieferung unnötiger LKW-Verkehr in den neuen Ortsteil fließen würde. Das zentrale Wärmenetz sollte mangels regenerativer Alternativen möglichst mit Abwärme gespeist werden. Es bietet sich aufgrund des Gewerbegebietes an, die Abwärme eines maßgeschneiderten Rechenzentrums als Wärmequelle zu verwenden.

Begründung: Die Anzahl von Rechenzentren steigt ununterbrochen und damit auch der klimapolitische Druck, die in der Abwärme dieser Zentren enthaltene Energie, die fast genauso groß ist wie die zugeführte elektrische Energie, einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. In Deutschland gibt es bisher zwar nur wenige diesbezügliche Projekte. Aber der Blick auf die Entwicklung zum Beispiel in Stockholm, wo bereits 30 kleinere Rechenzentren ihre Abwärme in ein gemeinsames Wärmenetz einspeisen (www.ingenieur.de), zeigt klar, dass eine steigende Zahl der für Rechnen und Speichern erforderlichen Server in kleinen und mittleren Rechenzentren stationiert werden wird. Dieser Trend dürfte sich durch die Nutzung neuer technischer Möglichkeiten fortsetzen, wenn nicht gar verstärken. Flüssigkühlung der Server ermöglicht höhere Abwärmetemperaturen und kann die Temperaturanhebung durch Wärmepumpen überflüssig machen. Steigende Batteriekapazitäten bei sinkenden Preisen werden die Notstromversorgung durch laute Dieselmotoren ablösen, was die Akzeptanz zumindest von kleinen und mittelgroßen Rechenzentren erhöhen wird.

ENERGIEWENDE Rüsselsheim e. V.

Heike Muster

1. Vorsitzende

CYCLE FOR CHANGE: Radeln für den Wechsel am Sonntag, den 23. April 2023

Fahrrad(stern)fahrtvon Rüsselsheim am Main nach Bickenbach
Sonntag, 23. April 2023, 10 bis 15 Uhr

 

 

  • Startpunkt: Marktplatz Rüsselsheim – 10.00 Uhr
  • Abschlusskundgebung: Rathausplatz Bickenbach – ca. 15:00 Uhr Bickenbach
  • Sammelpunkt der vier Fahrraddemos: Naturfreundehaus Moorhaus – 14:00 Uhr

Ein- und Ausstieg in die Tour jederzeit entlang der Route (siehe unten) möglich.

Wir wollen eine Mobilität für alle: Bezahlbar, umwelt- und klimaschonend. 

Um was geht es?

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Vortrag “Bundesverkehrswegeplan – kein Ausbau der A60 und A67 im Raum Rüsselsheim”

Im Anschluss an die Jahresmitgliederversammlung fand im Rüsselsheimer Bräu am 02. Juni 2022 eine Veranstaltung statt, die sich mit dem geplanten Ausbau der Autobahnen rund um Rüsselsheim beschäftigte.

ENERGIEWENDE e.V. positioniert sich wie viele weitere Akteure klar gegen eine Erweiterung der Autobahnen A60 und A67! Der zu Grunde liegende Bundesverkehrswegeplan basiert auf veralteten Annahmen mit unzureichend kalkulierten Folgeschäden für Mensch und Umwelt, auch die Schätzungen in Bezug auf die Kosten sind unvollständig und von der Realität überholt. Der Bundesverkehrswegeplan muss in Gänze auf den Prüfstand gestellt werden. Die Kosten-Nutzen-Analyse muss reformiert werden, Umwelt- und Klimaschäden müssen komplett berücksichtigt werden, dem Schienenverkehr muss auf Bundesebene Vorrang eingeräumt werden.

Hier findet ihr den Vortrag zur Veranstaltung:

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Am 19. Juni findet eine Fahrrad-Sternfahrt statt, die vom Rüsselsheimer Marktplatz bis nach Bickenbach führt – jeder ist herzlich willkommen, teilzunehmen und die Strecke als Ganzes oder in Teilabschnitten mitzufahren!

 

Bericht des Vorstandes über Aktivitäten im Zeitraum 28.6.2021 bis 1.6.2022

Stichwortartig zusammengefasst findet Ihr im Folgenden eine Auflistung der Vereinsaktivitäten im vergangenen Jahr.

Die Schwerpunkt der Vereinsarbeit waren neben der Vernetzung mit lokalen Akteuren aus Klimaschutz (wie zum Beispiel Rüsselsheim Zero) und Politik die Themen Neubaugebiete in Rüsselsheim, Fuß- und Radverkehr, Verhinderung des Ausbaus der A60 und 67 sowie  die Abwärmenutzung von Rechenzentren.

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Alltagsradverkehr in Rüsselsheim, Klappe die Vierte

Am 19. Oktober fand unsere vierte Radtour statt. Diesmal befuhren wir eine Route vom Rüsselsheimer Bahnhof nach Haßloch. Im folgenden findet ihr die zentralen Ergebnisse der Befahrung (PDF):

 

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