Der Energiehunger moderner Internet-Technologie

Selbst wer auf den Stromverbrauch seiner Elektronikgeräte, also der eigentlichen Hardware, achtet, macht sich selten deutlich wie viel Energie für die Arbeit und Freizeitaktivitäten am Computer, das Smartphone, intelligente Haustechnik u.s.w verwendet wird. Denn hinter jeder E-Mail, jeder Google-Suche, jedem Chat auf Facebook und jedem Online-Einkauf steckt eine energiehungrige Technologie aus Netzwerken und Datenzentren (die brauchen nicht nur Strom, sondern müssen auch gekühlt werden).

Laut Internationaler Energieagentur bilanzierte sich der Strombedarf der IT im Jahr 2013 auf ca. 1200 Terrawatt-Stunden, davon etwa die Hälfte für vernetzte Haushaltselektronik. Das ist mehr als der Brutto-Inlandsverbrauch an Strom der Bundesrepublik Deutschland in einem Jahr (2012: 606,7 TWh).

Weitere Infos gibt es bei der Wirtschaftswoche (dort ist auch der entsprechende Bericht der IEA verlinkt).

Stromnetzausbau für erneuerbare Energien erforderlich oder für unnötige Kohlestromeinspeisung?

Artikel von Prof. Dr. Lorenz JARASS in  EWeRK, Zeitschrift für Energie- und Wettbewerbsrecht, Nomos-Verlag, Heft 6/2013

Sein Fazit: Der geplante überdimensionierte Netzausbau belastet
den Stromverbraucher unnötig, konterkariert den Klimaschutz
und bedroht damit die Akzeptanz der Energiewende.

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FR-Interview mit Tarek Al-Wazir

In einem kürzlich geführten Interview spricht der neue hessische Wirtschaftsminister der Grünen, Tarek Al-Wazir, über die EEG-Reform, Windkraft, die Zwischenlagerung von Atommüll in Biblis und die Stromtrasse Südlink.

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Neue Kraftwerke entstehen an den falschen Standorten

Diese Vermutung legt der Monitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt nahe.

Nach dem Bericht (S. 33) befinden sich bundesweit derzeit 10.898 MW an sog „dargebotsunabhängigen“  Erzeugungskapazitäten in Bau, die bis 2016 fertiggestellt sein sollen.  Damit sind Kraftwerke gemeint, die geregelt werden können und nicht vom Wetter abhängig sind. Der größte Teil des Zubaus geht auf das Konto von Kohlekraftwerken. Demgegenüber planen die Unternehmen bis 2018 einen Rückbau von bis zu 9.941 MW. Hieraus ermittelt die Agentur einen positiven Saldo von 957 MW bis Ende 2018.

Allerdings sieht die Situation in Süddeutschland (S. 34) anders aus. Südlich des Mains befinden sich derzeit 1.978 MW in Bau, die voraussichtlich bis 2015 fertiggestellt werden. In den Folgejahren bis 2018 wird derzeit kein weiterer Zuwachs erwartet. Die Rückbauplanungen in Süddeutschland belaufen demgegenüber im Zeitraum 2013 bis 2018 auf bis zu 7.395 MW. Hieraus kann sich ein negativer Saldo von bis zu 5.417 MW ergeben.

Dieser Trend legt m. E. zwei Schlussfolgerungen nahe:  Strom bleibt an der Börse weiterhin billig, da die Erzeugungskapazität nicht abnimmt. Die Netzstabilität in Süddeutschland ist gefährdet, wenn keine Verstärkungen erfolgen. Die Übertragungsnetzbetreiber werden daher Reservekraftwerke unter Vertrag nehmen müssen.

Wind schaltet Braunkohle ab

Ein Sturm im Netzgebiet des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz hat am 5. und 6. Dezember 2013 neue Rekordwerte bei der Windstromeinspeisung in dieses Netz aufgestellt. Am Abend des 5. Dezembers wurde mit 10 763 MW ein neuer die Spitzenwert erreicht. Am darauffolgenden Mittag wurde der Rekord noch überboten: 10 896 MW wurden verzeichnet. Zum Ausgleich mussten bis zu 6700 MW konventionelle Kraftwerke heruntergefahren werden. Das hat vor allem die Braunkohlekraftwerke von Vattenfall getroffen.