Wahlkampfendspurt
Sanierungsstau bei öffentlichen Gebäuden
Von Ralph Keim
Im Wahlkampfendspurt stellten sich auf Einladung des Vereins Energiewende die drei Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl – Patrick Burghardt (CDU), Udo Bausch (parteilos) und Joachim Walczuch (WsR) – einem Thema, das mit Sicherheit nicht den Wahlkampf prägt.
Das Thema Verkehr hatte sich Joachim Walczuch ausgesucht. Dabei ging es unter anderem um die Förderung des Radverkehrs und ein Verkehrskonzept. Der ÖPNV muss als preiswerte Alternative zum Auto gestärkt werden, forderte Walczuch. Als begeisterter Radfahrer bewertete er die Radwege in Rüsselsheim als gut, aber auch verbesserungswürdig.
Für Patrick Burghardt müssen Konzepte langfristig zukunftsfähig sein. „Und sie müssen interkommunal erarbeitet werden.“ Rüsselsheim sei mit 60 Kilometer Radwegen gut ausgestattet, aber an Optimierungen werde permanent gearbeitet. Udo Bausch mahnte, dass Radwege ständig gepflegt werden müssen. „Als OB werde ich ein wachsames Auge darauf haben.“
Das Thema Gebäudesanierung gab Amtsinhaber Burghardt vor. Dabei ging es um öffentliche Gebäude und darum, wie private Eigentümer motiviert werden können. Für Burghardt müssen private Eigentümer stärker motiviert werden, in energetische Sanierung zu investieren. „Bei öffentlichen Gebäuden haben wir einiges zu tun, auch beim Rathaus.“
Udo Bausch sieht bei den öffentlichen Gebäuden einen hohen Sanierungsstau, der abgebaut werden muss und nicht mehr aufkommen darf. „Die Stadt muss Vorbild für die Bürger sein“, appellierte er. Joachim Walczuch sieht das größere Potenzial bei den Privateigentümern. Er schlägt vor, in Rüsselsheim sogenannte Grüne Hausnummern für vorbildliche Beispiele einer energetischen Sanierung zu vergeben. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Luisa Scheerer moderierte die Veranstaltung und zog ein positives Fazit: „Das Thema Energie prägt sicherlich nicht den Wahlkampf. Daher war es uns umso wichtiger, es mit diesem Abend wenigstens kurz in den Fokus zu rücken.“
16.09.2017